Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt, befristet für die Zeit bis zum 30.06.2027, einen Wissenschaftlichen Mitarbeitenden (m/w/d) (bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen in der Entgeltgruppe 13 TV-L) in der Abteilung Bildung und Vermittlung mit Schwerpunkt Konzeption und Umsetzung innovativer und beispielhafter Vermittlungsformate im Rahmen des geschichtsdidaktischen Folgeprojektes zu ,,Kunst, Raub und Rückgabe - Vergessene Lebensgeschichten". Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) und der SKD, in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) und den Rundfunkanstalten rbb, BR und MDR. Die Stelle soll in Teilzeit, mit 50% der regelmäßigen Arbeitszeit, besetzt werden.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind ein Museumsverbund von internationaler Strahlkraft und vereinen insgesamt 15 einzigartige Museen. Zusammen mit vier Institutionen repräsentieren wir eine faszinierende thematische Vielfalt, die in ihrer Art international einzigartig ist. An verschiedenen, teils weltberühmten Standorten - viele davon in aufwendig rekonstruierten historischen Gebäuden - präsentieren die SKD ihre beeindruckenden Schätze. Mit Millionen von Sammlungsobjekten erzählen wir Geschichten, bewahren kulturelle Werte und teilen unsere Leidenschaft für Kunst und Kultur. Neben beeindruckenden Dauer- und Sonderausstellungen in Dresden, Leipzig und Herrnhut sowie an temporären Ausstellungsorten in Sachsen sind wir weltweit in Kooperationen aktiv.
Unser Team aus rund 380 engagierten Mitarbeitenden - ergänzt durch kreative Köpfe in Projektbereichen - bringt diese Vision mit Begeisterung und Innovation zum Leben. Arbeiten bei den SKD heißt, Teil eines lebendigen, internationalen Netzwerks zu sein, das Kunst und Kultur begeistert vermittelt!
Das zweijährige geschichtsdidaktische Folgeprojekt zu ,,Kunst, Raub und Rückgabe - Vergessene Lebensgeschichten" wird bis Mitte 2027 durch das Bundesamt Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) Demokratie leben! und die Friede Springer Stiftung gefördert. Das geschichtsdidaktische Folgeprojekt will zukünftig (2025-2027) den nächsten Schritt gehen, nämlich den Schwerpunkt auf junge Zielgruppen setzen und dabei die Perspektive auf Ostdeutschland erweitern.
Im Rahmen des ersten Projektes ,,Kunst, Raub und Rückgabe - Vergessene Lebensgeschichten" haben die SPK und die BStGS zusammen mit dem rbb und dem BR eine digitale Mediathek mit Biografien aufgebaut, um an die Opfer von Verfolgung und Enteignung zu erinnern. Ausgangspunkt waren jeweils die Restitutionen und die Erkenntnisse der Provenienzforschung der beteiligten Kultureinrichtungen.
Das neue Projekt richtet sich vor allem an junge Menschen, Schülerinnen und Schüler. Bei der Verknüpfung von kultureller und politischer Bildung sowie Demokratiearbeit geht es vordringlich um die Darstellung der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten und dessen Vernichtung ab 1933. Am Beispiel des Kunstraubs sollen Themenkomplexe wie Antisemitismus und Rassismus, Stigmatisierung, Ausgrenzung, Entrechtung und Verfolgung in den Fokus genommen und vermittelt werden. Dabei gilt es Ergebnisse der Provenienzforschung, die gesammelten Erfahrungen mit Restitutionen und gütlichen Einigungen sichtbar zu vermitteln und zahlreiche Outreach Formate anzubieten.
Ziel ist es, Ansätze der kulturellen und der politischen Bildungsarbeit miteinander zu verknüpfen und so zu einem besseren Geschichtsverständnis beizutragen. Dies bedeutet unter anderem, vor dem Hintergrund von historischen Ereignissen über die Gegenwart zu reflektieren - etwa über die Bedeutung des Schutzes von Menschenrechten, aber auch von Eigentumsrechten in demokratischen Gesellschaften. Auch geht es darum zu fragen, wie Antisemitismus entsteht.
Ihr Profil
- abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (M.A., Master oder gleichwertige Qualifikation) im Fach Kunst- und Kulturvermittlung, Bildungswissenschaften, Geschichtsdidaktik, Kunstgeschichte, Politikwissenschaften oder einem verwandten Fach
- fundierte methodische Kenntnisse im Bereich der Bildungs- und Vermittlungsarbeit in Museen/Ausstellungen mit kunst- und kulturwissenschaftlichen Inhalten sowohl in der Konzeption als auch in der Durchführung
- institutionelle Kenntnisse, mehrjährige Erfahrung im Projektmanagement sowie in der Museumsarbeit oder in vergleichbaren Institutionen mit den Schwerpunkten Provenienzforschung und deren Vermittlung
von Vorteil/wünschenswert sind folgende Kenntnisse/Fähigkeiten:
- sehr gute Kenntnisse der aktuellen musealen und gesellschaftswissenschaftlichen Diskurse, insbesondere Antisemitismus- und Rassismusdiskursen
- fundiertes Wissen über die Ansprache von einem diversen Publikum
- Bewusstsein für diskriminierungssensible Sprache sowie Kultur- und Vermittlungsarbeit, antinationalsozialistische Bildungsarbeit
- vertraut mit kollaborativer künstlerische Vermittlungspraxis
- Kommunikationsstärke, team- und lösungsorientierte Arbeitsweise
- Erfahrung in der Arbeit mit Bildner*innen und Akteur*innen für Aufbau Arbeitskreis ,,Provenienzforschung - Demokratiebildung" aus politischen Bildner:innen, Kunst- und Kulturvermittler:innen deutschlandweit
- pädagogische Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und/oder Jugendlichen von Vorteil
- Bereitschaft zum mobilen Arbeiten, Dienstreisen in Sachsen, Führerschein B und Fahrbereitschaft
- Bereitschaft zum Einsatz an Wochenenden sowie Feiertagen
- sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift
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