Die Medizinische Universität Lausitz - Carl Thiem (MUL-CT) in Cottbus wurde am 01. Juli 2024 gegründet. Sie ist ein Motor für Innovationen in einer sich wandelnden Region des Bundeslandes Brandenburg. Ihr Klinikum versorgt mit rund 1.200 Betten und einem internationalen Team von fast 3.000 Mitarbeitenden jährlich mehr als 150.000 Patient*innen. Diese bestehende medizinische und pflegerische Exzellenz wird mit einem inspirierenden Umfeld für Forschung, Lehre sowie System- und Zukunftsaufgaben für die Gesundheitsregion Lausitz kombiniert. Modernste Ausbildungs- und Forschungsmöglichkeiten mit einem Fokus auf Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens setzen neue Maßstäbe und bereiten zukünftige Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Therapeut*innen sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs an der MUL-CT optimal auf die Herausforderungen der Gesundheitsversorgung der kommenden Jahrzehnte vor. Der Lehrbetrieb für die ersten Medizinstudierenden wird zum Wintersemester 2026/27 aufgenommen. Werden Sie ein Teil dieses spannenden Zukunftsprojekts!
An der Medizinischen Universität Lausitz - Carl Thiem ist zur Ausgestaltung des universitären Forschungsschwerpunkts Gesundheitssystemforschung zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
W2-Professur (m/w/d) auf Lebenszeit für Versorgungsforschung - Kennziffer: 1977
im Department für Versorgungsforschung und Prävention zu besetzen.
Die Professur ist als Forschungsschwerpunktprofessur gemäß § 14 Absatz 1 des Brandenburgischen Universitätsmedizingesetzes mit einer Lehrverpflichtung in Höhe von 50 Prozent der Regellehrverpflichtung ausgestaltet.
Die Anstellung erfolgt als Professor*in gemäß § 1 Abs. 2 S. 2 BbgUniMedG i.V.m. § 45 Abs. 1 S. 1 BbgHG im unbefristeten Angestelltenverhältnis oder, sofern die beamtenrechtlichen Voraussetzungen vorliegen, im Beamtenverhältnis. Die Vergütung beinhaltet ein Grundgehalt, angelehnt an eine W2-Besoldung, sowie weitere Gehaltsbestandteile.
Ihre Aufgaben, Schwerpunkte und Kompetenzen
Schwerpunkte: Die Professur soll das Fachgebiet Versorgungsforschung in seiner gesamten Breite vertreten können. Versorgungsforschung - als prominentes Teilgebiet der Gesundheitssystemforschung - ist an der Schnittstelle von klinisch-medizinischer sowie klinisch-pflegerischer, sozialwissenschaftlicher, psychologischer und rechtlicher Forschung angesiedelt und untersucht die gesundheitliche Versorgung von Einzelnen und der Bevölkerung unter Alltagsbedingungen. Die vom Bundesland Brandenburg etablierte Modellregion Gesundheit Lausitz bietet dafür die besten Voraussetzungen.
Schwerpunkte der Professur können umfassen:
- Prozesse der Gesundheitsversorgung und ihre Evaluation
- Rolle der Prävention und Gesundheitsförderung in der Versorgung einer langlebigen Bevölkerung (Salutogenese, Resilienzfaktoren)
- Gesundheits- und Krankheitsentwicklung, sozialer Status und Gesundheitskompetenz
- Interprofessionelle und intersektorale Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
- Theorie- und Methodenentwicklung in der Versorgungsforschung
- Partizipation und Versorgungsforschung
- Neue Herausforderungen für die Versorgungsforschung: u.a. Klima- und Strukturwandel
- Versorgung besonders vulnerabler Gruppen, u.a. wohnungslose Menschen
- Ethisch- normative Implikationen der Gesundheitsversorgung
Ihre Aufgaben in und mit einem interdisziplinären und interprofessionellen Team:
- Mitarbeit beim Aufbau eines national und international sichtbaren Standorts der Gesundheitssystemforschung/Versorgungsforschung an der MUL-CT
- Enge Zusammenarbeit mit anderen theoretischen Fächern, insbesondere die Bereitschaft zur Kooperation mit dem Kollegium aus den Forschungsschwerpunkten der MUL-CT (Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens)
- Zusammenarbeit mit Akteuren aus Wissenschaft, Gesundheitsversorgung (insbesondere auch in der Modellregion Gesundheit Lausitz) und Industrie, um innovative Lösungen für die interprofessionelle Zusammenarbeit und bei der Überwindung von Schnittstellen der Gesundheitsversorgung mit dem Ziel der besseren Patientenversorgung zu entwickeln und zu implementieren
- Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern in der Region Lausitz zur Stärkung der Region als Wissenschafts- und Gesundheitsforschungsstandort
- Austausch und gemeinsame Projektgestaltung mit den klinischen Forschergruppen der MUL-CT, den Datenwissenschaften und den Grundlagenforschergruppen
- Verantwortungsübernahme für die Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses in allen Bereichen der Gesundheitswissenschaften
Kompetenzen: Die zukünftige Professur erfordert eine wissenschaftlich exzellente Persönlichkeit mit breiter Expertise im Bereich der Versorgungsforschung. Diese Kompetenzen sind durch entsprechende Publikationsleistungen in renommierten Fachzeitschriften und erfolgreiche Einwerbungen von Drittmitteln sowie Verbundprojekten nachzuweisen. Erwartet werden:
- Herausragende wissenschaftliche Qualifikation in Bereichen und mit Themen der Versorgungsforschung - nachgewiesen durch eigene Forschungsprojekte, Drittmitteleinwerbungen und hochwertigen Publikationen
- Erfahrung mit Data Sciences und Big-Data-Analysen im Gesundheitswesen sind genauso wünschenswert wie Erfahrungen bei der Anwendung qualitativer Methoden in der Versorgungsforschung
- Kenntnisse zu ethischen und sozialen Fragestellungen der medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Versorgung
- Erste Erfahrung in der Leitung interdisziplinärer sowie interprofessioneller Forschungsprojekte sowie interprofessioneller Teams
- Pädagogische Eignung und Erfahrung in der Hochschullehre, idealerweise mit innovativen didaktischen Konzepten
- Bereitschaft zur interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern aus Wissenschaft, Gesundheitswesen und Wirtschaft
Einstellungsvoraussetzungen
Die gesetzlichen Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 1 Abs. 2 S. 1 BbgUniMedG i.V.m. § 43 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 bis 3 sowie Nr. 4 lit. a und c BbgHG. Dazu gehören ein erfolgreich abgeschlossenes Studium (Medizin, Public Health, Gesundheitsökonomie, Sozial- und Gesundheitswissenschaften oder vergleichbarer Fachrichtungen). Eine abgeschlossene Promotion sowie zusätzliche wissenschaftliche Qualifikationen (Habilitation oder habilitationsäquivalente Leistungen).
Internationale Bewerber*innen müssen Deutschkenntnisse in Form eines Sprachdiploms oder eines Sprachzertifikats (gemäß der Kultusministerkonferenz) auf C1-Niveau nachweisen.
Die MUL-CT verfolgt die Gleichstellung aller Geschlechter in den personellen Strukturen der Krankenversorgung, Forschung und Lehre und fordert Frauen ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Bei gleichwertiger Qualifikation werden Frauen im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten bevorzugt berücksichtigt. Die Universität begrüßt alle Bewerbungen - unabhängig von Geschlecht, Nationalität, sozialer Herkunft, Religion oder Alter nach dem Landesgleichstellungsgesetz.
Bewerbung
Ihre schriftlichen Bewerbungen erbitten wir - inklusive konzeptioneller Ideen zur Ausgestaltung der Position - mit den üblichen Unterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs, Zeugnisse, Urkunden, Forschungskonzept) Nachweise über Lehrtätigkeiten (inkl. Lehrzertifikate, ggf. Lehrevaluationen), Auflistung eingeworbener Drittmittel und dem Publikationsverzeichnis bis zum 19.06.2025 an berufungen@mul-ct.de.
Kontakt
Für fachliche Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung: Prof. Dr. Dr. Eckard Nagel (Vorstandsvorsitzender und Vorstand Krankenversorgung) unter eckard.nagel@mul-ct.de und Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey (Gründungsvorstand Wissenschaft) unter a.kuhlmey@mul-ct.de. Für alle weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Personalleiterin Frau Elise Funke unter e.funke@mul-ct.de.
*Alle personenbezogenen Formulierungen in dieser Stellenanzeige sind geschlechtsneutral zu betrachten.